Seit einiger Zeit habe ich nur noch Lieblingsklamotten im Schrank. Genau genommen seit letztem Herbst. Durch eine starke Gewichtszunahme in kürzester Zeit brauche ich eine Kleidergöße größer, mindestens. Vorher hatte ich oben 38/40, jetzt 42; unten früher 36/38, jetzt 38/40 je nach Schnitt. Klingt viel, ist es auch. Vor 5-6 Jahren hatte ich noch oben 36/38 und unten 34. Ist schon eine gewaltige Umstellung.
Dadurch kam es auch, dass ich im Herbst plötzlich da stand und so gut wie nichts mehr anzuziehen hatte. Eine schreckliche Situation, da machte Shoppen dann auch keinen Spaß, weil ich ja mit einem mal so viel kaufen MUSSTE.
Nun kommen wir zu meinem Kleiderschrank und meinen Lieblingsklamotten. Das hat nichts mit Minimalismus zu tun oder einer
Kleiderschrankinventur wie bei Ines. Das finde ich interessant und werde es auch mal machen, aber das hat nichts mit Lieblingsklamotten zu tun.
Wie räume ich nun meinen Schrank auf?
Erstmal alles raus. Ja, alles. Einfach alles auf´s Bett schmeißen und gut ist. Plant viel Zeit ein oder schmeißt die Sachen einfach in Kisten oder Unterbettkommoden, dann könnt ihr euch mehr Zeit lassen. Ich war wie im Wahn und habe alles an einem Tag erledigt, andere brauchen da vielleicht länger, macht euch da keinen Kopp.
Nun heißt es, JEDES Teil, wo ihr euch nicht sicher seid, ob es noch passt oder euch wirklich gefällt, anzuprobieren. Wenn alles super ist und ihr denkt, ja, das trage ich gerne, dann ab in den Schrank zurück. Andernfalls in den Karton damit.
Was sind denn nun genau Lieblingsklamotten?
Theoretisch kauft man doch alles, was man schön findet. Einen anderen Grund kenne ich nicht. Von Arbeitssachen mal abgesehen. Egal, ob einer 100 Blusen hat und dafür nur 2 Hosen oder einer 30 Jeans hat, die er liebt, die alle passen und die er ganz oft trägt - das ist alles völlig egal. Die Sachen müssen gut passen, nicht zu eng oder zu weit sein (Oversized mal ausgenommen). Am idealsten wäre es noch, wenn die meisten Sachen waschbar sind und nicht alle unbedingt gebügelt werden müssen. Das trübt die Freude nämlich auch ein bisschen.
Ein wenig Kontrolle über seine Kleidung sollte man aber schon haben. Ein paar Basic-Teile, auch die können schick und sollten Lieblingsteile sein, wie z.B. einfarbige Blazer, schlichte Hosen, klassische Röcke sollte man schon besitzen, dann kann man alle anderen Lieblingsklamotten wunderbar damit kombinieren. Darüber werde ich andermal noch genauer schreiben.
Schrankleichen müssen weg.
Die nützen niemanden etwas, sondern nehmen nur wertvollen Platz weg. Was will man auch damit? Warum hebt man sie auf? Waren es Fehlkäufe? Alles egal, weg damit. Erinnerungs- und Erbstücke dürfen bleiben, aber am besten in einem schönen extra Karton.
Seid streng mit euch. Fragt euch wirklich, trage ich das echt noch und passt es auch wirklich gut oder kann ich mich einfach nicht von trennen, nur, weil es hübsch ist und noch gut aussieht oder teuer war? Ob es modern ist oder nicht, würde ich außer acht lassen, je nachdem, wie mode-bewusst ihr seid.
Die Sachen, die in den Kartons landen, räumt einfach in den Keller oder in ein Zimmer, wo ihr Platz habt. Ignoriert die Kartons einfach erstmal. Irgendwann merkt ihr, dass euch die Sachen nicht fehlen werden. Ist mir genauso passiert. Ich konnte es erst nicht glauben, aber mir fehlte wirklich nichts, was ich aussortiert hatte.
Was ist der Sinn dahinter, nicht alles zu horten, was man vielleicht
nochmal anzieht oder was einem vielleicht irgendwann wieder passt?
Ich kann euch sagen, es ist ein tolles Gefühl, in einen Kleiderschrank zu schauen, der nur mit schönen tollen Sachen gefüllt ist, die ALLE PASSEN und in denen man sich wohl fühlt. Man kann fröhlich kombinieren und findet immer was zum Anziehen. Nichts ist schlimmer, so erging es mir, als in den Kleiderschrank zu gucken und zu sagen "Das passt nicht. Und das auch nicht. Und das schon lange nicht mehr." Das hat mich richtig traurig gestimmt und ich war verzweifelt und mein (Über-)Gewicht machte mir noch mehr zu schaffen.
Früher hatte ich mal ein lindgrünes Strick-Twin-Set. Es sah gut aus, als ich es an hatte, aber ich gefiel mir an sich nicht damit. Fand mich altmodisch und langweilig damit. Aber weil es so gut gesessen hat und pflegeleicht war, habe ich es immer und immer wieder angezogen. Wie bekloppt ist man manchmal? Irgendwann habe ich wütend das Twin-Set weg geschmissen, damit ich es nicht weiter anziehe.
Wie viel ihr nun im Schrank habt, ist völlig egal. Ich hätte gerne etwas weniger, aber das bin ich eigentlich nicht. Ich brauche Auswahl und will aus dem Vollen schöpfen. Trotzdem passe ich auf, nicht wahllos zu shoppen, sondern schon im Store zu überlegen, ob ich passende Kleidungsteile für das neue Teil habe, was ich gerne kaufen möchte und ob ich wirklich die 27. weiße Bluse brauche. ;-)
Wohin mit den aussortieren Kleidungsstücken?
Wartet einfach 2-3 Monate ab, wenn ihr euch nicht sicher seid. Aber für schnell Entschlossene gibt es viele Möglichkeiten. Verkaufen über Ebay oder andere Plattformen, mühsam und es lohnt sich nur bei besonderen Stücken oder Markenklamotten. Kennt ihr schon die
H&M Conscious Aktion, dort gebe ich öfter mal Sachen ab und man bekommt dafür einen 15% Rabattgutschein.
Ich habe jetzt schon alle nicht mehr passenden Sommersachen aussortiert und auch die, die ich nicht mehr anziehen möchte, weil sie mir nicht mehr gefallen und zu alt sind. Viele Kleidungsstücke davon bringe ich jetzt in ein Sozialkaufhaus, das geht schnell und umkompliziert und man tut noch eine gute Sache.
Der beste Zeitpunkt ist ein Saisonwechsel.
Also, wer auch schon vor seinem vollen Kleiderschrank stand oder momentan steht und nichts anzuziehen hat, jetzt ist es die ideale Zeit, um auszusortieren, um nur noch Lieblingsklamotten im Schrank zu haben Ihr werdet sehen, wie glücklich euch das machen wird. Zufällig hat Tina heute auch einen Beitrag über Lieblingskleidungsstücke geschrieben, deshalb muss ich den jetzt noch schnell verlinken:
Kleiderschrank Mission.
Und nun wünsche ich euch viel Spaß, wenn ihr auch euren Schrank aussortieren wollt und berichtet bitte, wie es euch ergangen ist, freue mich sehr über eure Kommentare.